Möchten Sie einen unbekannten Pilz bestimmen, muss er möglichst in mehreren Stadien und in allen Einzelheiten erfasst werden. Nur dann können Sie ihn mit der Beschreibung und der Abbildung in einem Fachbuch vergleichen. Dazu gehören auch die sogenannten Frischemerkmale. Wollen Sie diese Pilzart zukünftig auch essen, so sollte am Ende der Bestimmungskette immer das Votum eines Pilz-Fachmannes stehen.

Frischemerkmale

Manche Merkmale, die einen Pilz kennzeichnen, sind schnell vergänglich, zu Hause oft nicht mehr erkennbar oder Sie erinnern sich nicht mehr. Daher den unbekannten Pilz gleich am Fundort genau ansehen und das Beobachtete notieren.

Wo wächst der Pilz? Auf der Erde, im Moos, in der Laub- oder Nadelstreu, unter welchem Baum, an totem Holz, am lebenden Baum?

Farben können sich langsam oder schnell verändern. Notieren Sie bereits am Fundort die Farben und eventuell auftretende Verfärbungen des Hutes, des Stiels, des Fleisches der Röhren oder Lamellen. Die Lamellen des noch jungen, frischen Rehbraunen Dachpilzes sind weiß. Wenn Sie ihn dann daheim anschauen, können sich die Lamellen durch das Reifen der Sporen bereits rosa verfärbt haben. Prüfen Sie, ob sich der Pilz durch Reiben, Druck oder Verletzung verfärbt.

Ist der Hut oder Stiel schleimig oder klebrig, bereift wie mit Mehl bestäubt, mit abwischbaren Flöckchen oder Härchen besetzt, gibt es Fasern am Hutrand oder einen spinnwebartigen Schleier zwischen Hutrand und Stiel?

Wie riecht der Pilz? Vergleichbar mit Mehl oder frischer Gurke, nach Kartoffelkeller, , staubartig, erdig, spermatisch, süßlich-anisartig oder nach Krankenhaus, Apotheke, Karbol, Phenol oder chlorig nach Schwimmbad?